In den meisten Ländern, in denen Chili, Paprika & Co. Verbreitung gefunden haben, kommen sie auch gefüllt auf den Tisch. In Gefüllte Peppers, Teil 1 haben haben wir die Spezialitäten diverser Länder vorgestellt. Hier in Teil 2 geht es darum, gefüllte Peppers von mild bis wild zuhause zuzubereiten.

Welche Peppers eignen sich zum Füllen?
Grundsätzlich alle Sorten, die sich gut aushöhlen lassen, also
Gemüsepaprika, Poblano, Dolmalik,  Korno, Golden Treasure, und natürlich die diversen New Mexican Chile Sorten. Aber auch unsere „Kleinen“ wollen wir nicht vergessen, allen voran die Jalapeños; dazu weiter unten mehr. Egal, welche Chili-Sorte Sie verwenden – wählen Sie in jedem Fall nur knackig frische Früchte.

Die typischen New Mexican Chiles Rellenos werden geröstet, enthäutet, mit Käse gefüllt und dann in Eihülle paniert und frittiert (ausführliche Tipps zum Rösten hier). In Ermangelung frischer grüner New Mexican Chiles klappt das wie gesagt auch mit anderen Sorten, zum Beispiel Griechische Spitzpaprika (Korno) oder, wie hier Schritt für Schritt gezeigt mit Friggitelli, den italienischen Bratpaprika. In jedem Fall sollte man darauf achten, glatte gerade Früchte zu verwenden. Hier also unsere Friggitellos Rellenos Schritt für Schritt!

 

In New Mexico sind wir auf eine leichtere Relleno-Variante gestoßen, und zwar im wunderbaren Pecan Grill in Las Cruces: Hier bestand die Hülle aus knusprigen grob gemahlenen Pekannüssen! Pecans werden neben Chiles im Süden New Mexicos im großen Stil angebaut – die Kombination liegt da schon fast nahe. Ein Rezept dafür haben wir nicht gefunden, aber der „Nachbau“ ist uns ganz gut gelungen, und auch hier können alle möglichen Peppers zum Einsatz kommen. Hier also unsere Pecan Crusted Chiles Rellenos

 

Alternativ kann man seine Rellenos auch „Fischstäbchen Style“ zubereiten, also in knuspriger Semmelbrösel-Panade. Diese kann man gleich nach dem Frittieren bei Bedarf beliebig mit Chilipulver oder Gewürzstreuer aufpeppen. Außen knusprig, innen saftig! Hier also das Rezept für unsere Cornos Rellenos – knusprig panierte gefüllte Spitzpaprika. <— brandneues Rezept!

 

Das ist aber noch nicht alles. Wie wärs mit Chiles Rellenos, „KFC“ Style! „KFC“ steht bei uns mal für Kentucky Fried Chiles! Käse-gefüllte Peppers mit knuspriger Corn Flakes Panade. So lecker, dass meine Frau und ich von unserer Experimentier-Version jeder fünf Stück verputzt haben. Hier geht es zu den Chiles Rellenos, KFC Style

 

Bevor wir uns anderen Füll-Varianten widmen, noch schnell ein Überblick der Relleno-Rezepte in meinen Büchern.

Gefüllte Chili und Paprika auf dem Grill

Besonders häufig landen gefüllte Peppers auch auf dem Grill, zu den beliebtesten zählen wohl die Jalapeños, gerne gefüllt und mit Bacon umwickelt.

Grillständer für Chilis

Die peppigen Mexikaner sind sogar so beliebt, dass es diverse Ständer zu kaufen gibt, die die gefüllten Chilis beim Grillen in senkrechter Lage halten.

Aber auch ohne solches Zubehör lassen sich Chili-Fans nicht vom Grillen ihrer Lieblinge abhalten. Unser langjähriger Chili-Kumpel Alex Schäfer hat kurzerhand Nägel in eine Zedern-Grillplanke geschlagen, um die käsegefüllten und bacon-umwickelten Jalapeños aufrecht zu halten; so wurden sie zusätzlich noch vom Holz aromatisiert. Wichtig ist hier, tatsächlich nur grilltaugliches Holz (spezielle Grillplanken) zu verwenden, und nicht etwa ein Stück vom alten Fensterrahmen oder druckimprägnierte Dachlatte.

Auch kann es passieren, dass die Jalapeños (oder andere Chilis) zu dick oder zu dünn für die Kaufständer sind. In meinem CHILI BARBECUE Buch zeige ich, wie man umgedrehte Alu-Grillschalen dazu verwenden kann; man braucht lediglich Münzen oder Gläser zum Anzeichnen von Kreisen in passender Größe und ein spitzes scharfes Messer (z.B. Exacto); nach dem Ausschneiden müssen noch die Kanten geglättet werden.

 

Eine Alternative stellt der „Gourmet Fischgriller“ dar. Außer gefüllten Fischen lassen sich auf die Spieße des Edelstahlgestells eben auch gefüllte Peppies stecken. Dieses vielseitige Gerät ist bei uns häufig im Einsatz. Vorsicht: Die Spieße sind extrem spitz. Googeln nach „Gourmet Fischgriller“ fördert die verschiedenen Modelle (und Bezugsquellen) zutage.

Für größere Capsicum wie Gemüsepaprika oder Poblano sind auch größere Ständer erhältlich (danke Jochen!), aber auch hier muss die Größe der Früchte gerade passen. Dafür eignen sie sich aber auch z.B. für Bratäpfel im Winter.

Werkzeuge zum Entkernen

Aber zurück zu den Jalapeños. Bevor wir sie füllen, muss zunächst deren „Innenleben“ entfernt werden – Zwischenwände und Samenkörner. Außer einem scharfen kleinen Küchenmesser ist auch ein Apfelentkerner hilfreich; er lässt sich ggf. mit einer Zange noch auf einen etwas kleineren Durchmesser biegen. Im Internet haben wir außerdem einen „Jalapeno Corer“ gefunden, der sich noch besser zum Aushöhlen dieser Chilisorte eignet (einfach mal nach eben jenem Begriff googeln).

Wie schneidet man die Jalapeños am besten auf? Man kann entweder etwa 5 mm unter dem Kelch eine Kappe abschneiden, oder die Jalapeños der Länge nach halbieren. Letzteres bietet sich allerdings nur an, wenn man die Hälften durch Umwickeln mit Bacon wieder zusammenfügt. Bei abgeschnittenen Kappen am besten drauf achten, welche zu welchem Chili gehört, das erleichtert die „Montage“. Beim Fixieren der Kappen helfen bei Bedarf Zahnstocher.

Wenn kein Grillwetter ist oder kein Grillgerät zur Verfügung steht, können die Jalapeños auch im Backofen landen. Wir machen das bei 180°C und Ober-/Unterhitze, ohne Umluft. Fertig sind sie, wenn der Speck knusprig wird. Und noch nicht zu viel Käse ausgelaufen ist…

 

Nicht nur Jalapeños …

Das klappt natürlich auch mit anderen Chilis. Hier zeigen wir das am Beispiel von Friggitelli – die italienischen Schmor-Paprika mal mit Räucherkäse-Füllung und in Bacon gehüllt auf den Grill gepackt. Hier die ausführliche Anleitung am Beispiel des Cobb Grills.

 

Oder zum Beispiel kleinere Paprika wie „Snack Paprika“, Hamik usw. – ein paar davon als Hauptgericht vom Grill, oder 1-2 Stück als peppige Beilage!

 

Auch wenn Jalapeños die wohl beliebtesten Grill-Chilis, sollte man auch ein Auge auf die Cherry Peppers (Kirsch-Chilis) werfen. Etwa die in Süditalien gern in der Küche zubereiteten Tondo Calabrese machen auch auf dem Grill eine gute Figur.

Beim Aushöhlen ist hier der schon angesprochene Apfelentkerner fast unerlässlich. Mit ihm sägt man den Kelch heraus und höhlt zugleich die runde Frucht aus. Aber Vorsicht – unten nicht durchbohren!

Damit die zum Beispiel mit geriebenem Käse gefüllten runden Früchte nicht auf dem Grillrost herumkugeln, fädelt man sie am besten auf Spieße – damit sie sich darauf nicht drehen, entweder einen flachen Spieß (Metall) oder zwei runde (Bambus oder Holz). Solche Spieße sind bei Grill-Parties eine originelle Beilage.

 

Chili-Boote!

Überhaupt kann man gefüllte Chili & Paprika auch als „Boote“ grillen oder im Backrohr zubereiten, also ohne sie zu wenden. Hier ein paar Jalapeños, die halbiert, ausgehöhlt, mit Käse gefüllt und mit Speck umwickelt wurden.

Und hier zwei Beispiele aus meinem CHILI BARBECUE Buch:

Mit Käse, schwarzen Bohnen und Habanero gefüllte Spitzpaprika.

Und diese hier wurden mit gegrilltem fein gewürfeltem Hühnchenfleisch (Resteverwertung vom Vortag!) und mediterranen Kräutern gefüllt. Auf Spaghetti serviert wird daraus ein komplettes Gericht.

Und zum Schluss noch zwei Rezepte, die auf dieser Website zu finden sind…

Wir lieben gefüllte Paprika, und wir lieben Baked Beans – am liebsten mit Bacon drauf, der beim Backen (oder Grillen) schön knusprig wird, während das Fett in die Bohnen einsickert. Was lag also näher, die beiden Favoriten zu kombinieren? Hier sind unsere Baked Bean Boats aus dem Backofen!

 

Neue Rezepte entstehen bei uns oft aus Zutaten, die gerade da sind, aber bald weg müssen. Manchmal kommen dabei wirklich tolle Kreationen raus, wie hier bei unseren „Roten Booten“ – lange Paprika mit einer peppigen Kartoffel-Bacon-Käse-Füllung vom Grill; klappt natürlich auch im Backofen. Dafür eignen sich natürlich  alle möglichen Paprika-Varianten. Hier also Rote Boote – Pikant gefüllte Paprika!

 

Und zum Schluss noch die Krönung der gefüllten Peppers: „Childucken – Das Chili-Monster vom Grill„! Sieben Chilis, jeweils ineinander gesteckt, plus weitere leckere Zutaten…

 

Damit endet unser „kleiner“ Streifzug durch die Welt der gefüllten Peppers. Wenn Sie jetzt noch keinen Appetit bekommen haben und den starken Drang, Chilis oder Paprika zu füllen und auf den Grill oder ins Backrohr zu schieben, kann ich Ihnen auch nicht weiter helfen! ;-)

Teil 1 verpasst? Der ist hier!