Ajvar à la Harald

Ajvar ist eine Würzpaste oder –Creme aus Paprika, die ihren Ursprung auf dem Balkan hat. In unserer Sturm- und Drangzeit sind wir oft beim „Jugoslawen um die Ecke“ gesessen, und während man aufs Essen wartete, gab es kräftiges Bauernbrot und Ajvar. An sich hätte ich danach gar keine Hauptmahlzeit mehr gebraucht…

Unser hausgemachtes Ajvar, fertig abgefüllt

Klassisch besteht Ajvar nur aus Paprika, später kamen auch oft noch Auberginen dazu; viele Rezepte laufen dabei auf ein Gewichtsverhältnis Paprika zu Aubergine von 2 bis 3 zu 1 hinaus.

Nachdem bei uns gerade viel Paprika und auch Auberginen im Garten reiften, hab ich testweise einfach mal ein wenig „Ajvar à la Harald“ zubereitet.

Paprika „Gypsy“ und Aubergine „Melanzana Perlina“

Als Paprika bot sich mir Gypsy an, die Früchte waren gerade schön rot gereift. Unsere Lieblings-Aubergine ist Melanzana Perlina. Die schlanken leuchtend lila Früchte sind kaum bitter und garen schnell  – eine tolle Sorte. Beide kamen zum Rösten auf den Side Burner, anschließend für eine Viertelstunde in Papiertüten zum „Schwitzen“, um anschließend die Haut abzuziehen.

Gypsy-Paprika, geröstet, enthäutet, vom „Innenleben“ befreit

Da Gypsy völlig mild ist, kamen für eine pikante Note zwei feurige Peperoncini a Mazetto mit rein. Die kleine Menge an Zutaten ließ sich mühelos in dem Becher pürieren, der mal mit dem Stabmixer kam.

 

Ajvar à la Harald

Haralds Version der klassischen Paprika-Creme vom Balkan. Hier zusätzlich mit Auberginen und ein wenig "aufgepeppert".
Rezept drucken
GerichtSoßen, Dips & Salsa
KücheBalkan, Vegetarisch
SchärfegradMild
Vorbereitungszeit30 Minuten
Zubereitungszeit30 Minuten
Gesamtzeit1 Stunde
Portionen0 L

Zutaten

  • 320 g rote Paprika „Gypsy“ o.ä. * geröstet, enthäutet, Stiel und „Innenleben“ entfernt
  • 160 g Melanzane Perline ** geröstet, enthäutet, Stiel entfernt
  • 1 Stück Knoblauchzehe gepellt, geröstet
  • 2 EL Olivenöl Extra Nativ
  • 1 EL Balsamico-Essig (nicht den "dicken süßen", sondern den "sauren")
  • 0,5 TL Meersalz

Anleitungen

  • Paprika und Auberginen gründlich waschen und abtrocknen.
  • Gemüse über heißer Flamme rundherum rösten ***, bis sich dessen Haut schwärzt (Achtung, bei den zarten Melanzane Perline geht dies fixer als bei der Paprika; sie werden dabei auch schon ein wenig weich).
  • Geröstete Paprika und Auberginen jeweils gleich nach dem Rösten in Papiertüten geben und diese verschließen; 15 Minuten ruhen lassen.
  • Knoblauchzehe pellen und vorsichtig rösten, bis sie braun und weich ist.
  • Haut von Paprikaschoten und Auberginen entfernen; hierbei helfen ein kleines Messer und Küchenkrepp. Bei beiden die Stiele entfernen, bei der Paprika auch das „Innenleben" der Schoten.
  • Enthäutete Paprika und Auberginen grob hacken, geröstete Knoblauchzehe etwas zerteilen, Peperoncini entstielen und fein hacken (Handschuhe!), alles in den Mixbecher geben.
  • Olivenöl, Balsamico-Essig und Salz hinzugeben und alles mit dem Stabmixer pürieren.
  • Die Masse in einen kleinen Topf geben
  • Vorsichtig aufkochen lassen und auf kleiner Flamme etwa 20 Minuten köcheln lassen. Falls die Creme zu dick wird, ein wenig Wasser unterrühren.
  • Währenddessen Marmeladengläser nebst Deckeln in kochendem Wasser sterilisieren und abtropfen lassen (Vorsicht, heiß!)
  • Ajvar heiß einfüllen, gleich verschließen und nach dem Abkühlen im Kühlschrank aufbewahren. Dort sollte sich die Creme ein paar Wochen halten. Auf ein angebrochenes Glas Olivenöl ein wenig auf die Creme geben.

Notizen

    *  Oder eine andere herzhafte rote Paprika, z.B. türkische Spitzpaprika
  **  Die zarten milden Melanzane Perline sind schwieriger zu ersetzen; am nächsten kämen die gestreiften Auberginen, wie man sie bisweilen auf dem Markt bekommt.
*** Das Rösten kann über sehr heißen Grillbrikett geschehen, oder – wie bei uns – auf der Kochplatte (Sideburner) des Gasgrills, notfalls auch unter der Grillschlange des Backofens.
Tips zum Rösten der Schoten siehe hier
Unsere „Ajvar à la Harald“ ist sehr aromatisch und hat auch ein angenehmes Röstaroma. Man kann die Creme sehr schön auf Brot essen, zu Grillfleisch oder gegrillten Shrimps verwenden, oder über Pasta und Gemüse, oder etwa als Dip.